Der Fridinger Bildhauer Hans-Jürgen Kossack gestaltete auf dem ehemaligen Klufterner Friedhof einen roten Sandstein aus dem Neckartal zum Thron mit hochgezogener Rückenlehne und erhöhten Armlehnen. Aus der Rückenpartie entwickelt sich ein diagonal aufgerichtetes Kreuz, auf der Sitzfläche befinden sich gehauene Fragmente menschlicher Gebeine.
Die Skulptur will an die Macht der Vergänglichkeit beziehungsweise die Vergänglichkeit der Macht erinnern. Der Betrachter hat die Möglichkeit, auf den in den Stein eingearbeiteten Knochen- und Schädelfragmenten Platz zu nehmen und erhöht-thronend über die Landschaft der Brunnisachaue zu blicken. Das sich dabei allmählich einstellende unangenehme Sitzgefühl ist vom Bildhauer durchaus gewollt. Denn Prachtentfaltung und Herrschaftsausübung – unabhängig ob gegenüber der Natur oder im sozialen Kontext – hat und hatte immer auch mit Repression und Zerstörung gegenüber anderem Leben zu tun.
(gs)