Die Wilhelmsdorfer Künstlerin Christiane Lehmann installierte in der alten Kirche St. Gangolf eine Spiegelarbeit, die sich mit der Gedankenwelt des Barock beschäftigt. Drei doppelt verspiegelte Spiegel stehen als Dreieck auf einem Holzsockel, der ebenfalls einen Spiegel enthält. Das Werk stellt einen Raum im Raum dar. Schmale Schlitze über die gesamten vertikalen Kanten lassen Einblicke in den Innenraum zu.

Ein verspiegeltes Außen schafft neue Perspektiven im Kirchenraum, sobald der Betrachtende seine Position ändert. So kann beim Eintreten in die Kirche bereits das alte Taufbecken wahrgenommen werden; von der barocken Kirche aus wird der Altarraum der neuen Kirche sichtbar; der Hochaltar und der Kreuzweg begegnen einander im Spiegel.

Im Innenraum des Objektes brechen sich, wie in einem Kaleidoskop, die speziell angeordneten Motive in einen unendlich wirkenden Raum. Die barocke Prachtgestaltung wird über vielfach potenzierte Reflexionen gesteigert und damit verunendlicht. Die Bildmotive stammen aus Verzierungen und Glasmosaiken des barocken Kirchenteils. (gs)

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